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Testlesen lassen tut ein bisschen weh.

  • Autorenbild: Florian
    Florian
  • 1. Dez.
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 2. Dez.

Testlesen klingt eigentlich ganz gemütlich. Man gibt Kindern und Eltern das Manuskript, lehnt sich zurück und wartet darauf, dass alle begeistert sind und sagen: „Oh wow, das wird toll!“

So läuft es aber selten.

In Wirklichkeit ist Testlesen eine Mischung aus:„Das funktioniert richtig gut!“und„Okay… das tut ein bisschen weh.Mache lieber nicht wieder".

Und genau deshalb ist es so wertvoll.

Kinder sind ehrlich – auf die bestmögliche Art

Kinder reagieren sofort.Wenn sie gelangweilt sind, merkt man es in der Körpersprache.Wenn sie etwas nicht verstehen, fragen sie direkt nach.Und wenn eine Stelle lustig sein soll und niemand lacht, spürt man diesen Moment deutlicher, als einem lieb ist.

Das ist nicht immer angenehm – aber es ist Feedback, das man nirgendwo anders bekommt.

Und Eltern hören Dinge, die wir selbst überlesen

Beim Schreiben liest man bestimmte Stellen automatisch schöner, runder oder klüger, als sie eigentlich sind.Beim Vorlesen fällt das weg. Da merkt man plötzlich:

  • dass ein Satz zu lang ist,

  • dass eine Formulierung stolpert,

  • dass ein Wort nicht zu Kindern passt,

  • oder dass der Rhythmus irgendwie bricht.

Manchmal ist es sogar ein Lieblingssatz, von dem man dachte:„Der ist richtig gut.“Und beim Testlesen merkt man:„Hm… vielleicht doch ein bisschen zu viel.“

Autsch. Aber wichtig.

Man muss bereit sein, Dinge loszulassen

Beim Testlesen wird schnell deutlich, dass manche Stellen, die man selbst liebt, bei Kindern einfach nicht funktionieren.Und dann heißt es: neu denken, umschreiben, kürzen oder komplett streichen.

Es fühlt sich am Anfang hart an, aber jedes Mal entsteht eine klarere, stärkere Version der Geschichte.Man sieht richtig, wie der Text atmet, wenn unnötiges Gepäck weg ist.

Warum wir so viel testen

Weil wir wissen, dass keine Geschichte im ersten Durchlauf perfekt ist.Weil Kinder uns zeigen, was wirklich zählt.Und weil jede Rückmeldung hilft, das Buch runder, verständlicher und spannender zu machen.

Testlesen ist manchmal anstrengend und manchmal frustrierend –aber wenn man danach merkt, wie viel besser der Text geworden ist, fühlt es sich einfach richtig an.

Und deshalb machen wir weiter.Seite für Seite. Version für Version.So lange, bis die Geschichte so funktioniert, wie sie in unserem Kopf schon immer geklungen hat.



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